Mittwoch, 24 April 2024 17:50

WhatsApp - Betrug - Nürnberger Polizei deckt Betrügerbande auf

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WhatsApp-Betrüger WhatsApp-Betrüger fot: pixabay

Die Kriminalpolizei Nürnberg hat einen bemerkenswerten Erfolg in der Bekämpfung von bundesweit agierenden Betrügern erzielt, die mittels WhatsApp Nachrichten arglose Bürger um beträchtliche Summen erleichtert haben. Insgesamt konnten Taten aufgeklärt werden, die zu einem Vermögensschaden von über 370.000 Euro führten.

Ermittlungserfolg und Aufklärung der Methode

Bereits seit Anfang 2023 führte das Kommissariat 47 des Kriminalfachdezernats 4 intensive Ermittlungen durch. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth gelang es, 76 Fälle von Betrug aufzuklären, die einer mindestens sechsköpfigen Betrügerbande zugeordnet werden konnten. Die Bande bediente sich zweier Hauptmaschen: WhatsApp-Nachrichten mit der Behauptung, das "Kind" habe eine neue Telefonnummer, und die Vortäuschung, Bankmitarbeiter zu sein, um an sensible Bankdaten zu gelangen.

Netzwerk der Finanzagenten

Die Betrüger unterhielten ein Netzwerk aus mindestens 50 Finanzagenten, die ihre eigenen Bankkonten für kriminelle Transaktionen zur Verfügung stellten. Diese Personen, oft über soziale Netzwerke angeworben, ließen Überweisungen auf ihre Konten zu, die dann schnellstmöglich in bar abgehoben oder weiterüberwiesen wurden, um Rückforderungen zu entgehen.

Festnahme des Bandenführers und laufende Ermittlungen

Der mutmaßliche Kopf der Bande, ein 21 - jähriger Nürnberger, wurde unter dramatischen Umständen festgenommen. Ohne gültigen Fahrschein in einem Zug unterwegs, konnte er nur durch Fingerabdrücke identifiziert werden, da er eine falsche Identität genutzt hatte. Seit seiner Festnahme befindet er sich in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen zu weiteren Bandenmitgliedern und den beteiligten Finanzagenten dauern an, wobei letztere sich nun auch Verfahren wegen Geldwäsche gegenübersehen.

Die erfolgreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei Nürnberg werfen ein Schlaglicht auf die zunehmende Gefahr von Betrugsdelikten über digitale Kommunikationswege. Der Fall zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit verschiedener Behörden sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung für solche Betrugsversuche ist. Die Polizei rät zur Vorsicht bei ungewöhnlichen Nachrichten über WhatsApp oder andere Dienste und empfiehlt, im Zweifel direkten Kontakt zu Angehörigen aufzunehmen.

Quelle: Infranken