Mittwoch, 10 April 2024 17:53

Wüstenstaub verursacht hohe Feinstaubbelastung in Nürnberg

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Nürnberg Nürnberg fot: pixabay

Ein bemerkenswertes Naturereignis prägte das letzte Märzwochenende in Nürnberg. Warme Luftmassen trugen Wüstenstaub aus fernen Gefilden bis in die fränkische Region, was nicht nur symbolisch den Beginn des Frühsommers markierte, sondern auch zu einem ungewöhnlichen Farbenspiel am Himmel führte. Laut einer Pressemitteilung der Stadt Nürnberg resultierte dieses Phänomen in einer erheblichen Feinstaubbelastung der Luft, die weit über die üblichen Werte hinausging.

Extreme Feinstaubwerte gemessen

Die Messungen zeigten alarmierende Werte: Am Flughafen wurden am 30. März Tagesmittelwerte von 128 Mikrogramm Feinstaub (PM10) pro Kubikmeter Luft registriert, am folgenden Tag immer noch 61 Mikrogramm. Noch höhere Werte ergaben sich an der städtischen Luftmessstation am Jakobsplatz mit Spitzen von 144 und 65 Mikrogramm PM10. Zeitweilig erreichte die Feinstaubkonzentration dort sogar 253 Mikrogramm pro Kubikmeter. Diese Werte übertreffen bei weitem die durchschnittlichen Feinstaub-Tagesmittelwerte, die in den Jahren 2011 bis 2024 meist nur infolge von Silvesterfeuerwerken am Neujahrstag zwischen 13 und 132 Mikrogramm lagen.

Vergleich und gesetzliche Regelungen

Interessanterweise verursachen die aktuellen Staubemissionen durch den Vulkanausbruch auf Island keine vergleichbare Feinstaubbelastung in Bodennähe in Deutschland, da sich diese in höheren Luftschichten verteilen. Ein Tag gilt als "Feinstaubtag", wenn die Konzentration von PM10 über 24 Stunden mehr als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter beträgt. Gesetzlich sind in Deutschland bis zu 35 solcher Feinstaubtage pro Kalenderjahr erlaubt. Dabei werden natürliche Ferneinträge, wie der besagte Wüstenstaub, und Streusalzaufwirbelungen in der Bewertung gesondert berücksichtigt.

Die ungewöhnlich hohen Feinstaubwerte unterstreichen die Notwendigkeit, Umwelteinflüsse genau zu überwachen und die gesundheitlichen Auswirkungen solcher Ereignisse auf die Bevölkerung zu minimieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich solche Phänomene in Zukunft entwickeln und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Luftqualität und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Quelle: nordbayern.de