Freitag, 17 Mai 2024 14:32

Dramatische Überflutung in Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof

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Unwetter Unwetter fot: pixabay

Am Donnerstagabend, dem 16. Mai 2024, wurde der Nürnberger Stadtteil Zerzabelshof von einem heftigen Unwetter heimgesucht, das zu einer dramatischen Überflutung führte. Starkregen und Hagel setzten große Teile des Stadtteils unter Wasser, und die Feuerwehr musste zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Besonders betroffen war eine Unterführung in der Zerzabelshofstraße, die komplett überflutet wurde und die Rettungstaucher der Berufsfeuerwehr Nürnberg auf den Plan rief.

Über 300 Feuerwehreinsätze in wenigen Stunden

Das Unwetter begann in den Abendstunden und entlud sich mit solcher Wucht, dass die Feuerwehr innerhalb weniger Stunden rund 300 Einsätze im gesamten Stadtgebiet bewältigen musste. Der anhaltende Starkregen führte schnell zu Überflutungen, die besonders in tiefer gelegenen Bereichen wie der Unterführung in Zerzabelshof für Probleme sorgten. Die Feuerwehr war permanent im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen und Menschen in Not zu helfen.

Dramatische Rettungsaktion in der Unterführung

Die Situation in der Zerzabelshofstraße spitzte sich zu, als die Unterführung komplett mit Wasser volllief. Die Feuerwehr Nürnberg berichtete von einer dramatischen Rettungsaktion, bei der die Rettungstaucher zwei Personen vom Dach ihres steckengebliebenen Fahrzeugs retten mussten. Anwohner Andreas schilderte kurz nach dem Unwetter im Interview - "Die Unterführung ist wieder mal vollgelaufen mit Wasser, dieses Mal ist es doppelt so hoch wie sonst. Soweit wir wissen, ist ein Auto in der Unterführung, aber das Wasser ist so hoch, dass man es nicht sieht."

Anwohnerberichte und persönliche Erlebnisse

Anwohner des Stadtteils berichteten von der extremen Situation. Die kleine Merle und ihre Mutter Elfi wohnten in der Nähe der Unterführung und erlebten das Unwetter hautnah mit. "Hier sind oft Überschwemmungen, aber es war noch nie so hoch", sagte Merle. "Die Feuerwehr ist immer wieder gekommen und wieder zurückgefahren. Ich hatte keine Angst, aber es war schon krass. Es hat geregnet und gehagelt und die Überschwemmung ist größer geworden." Elfi schilderte ebenfalls ihre Eindrücke und beschrieb, wie der Fahrer eines Wagens es noch schaffte, sich zu retten: "Da war das Auto schon leicht schief und ist quasi geschwommen."

Herausforderungen für die Feuerwehr und Lektionen für die Zukunft

Die Ereignisse vom 16. Mai 2024 werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen die Feuerwehr und die Anwohner in solchen Extremsituationen gegenüberstehen. Feuerwehrsprecher berichteten, dass die dramatische Rettungsaktion in der überfluteten Unterführung nur eine von vielen Herausforderungen war, die an diesem Abend gemeistert werden mussten. In der gesamten Stadt waren die Einsatzkräfte bis in die späten Nachtstunden im Einsatz, um Keller leer zu pumpen, Straßen freizuräumen und Menschen in Sicherheit zu bringen.

Ursachen und Maßnahmen zur Prävention

Das Unwetter in Nürnberg macht erneut deutlich, wie wichtig eine gute Vorbereitung und Infrastruktur sind, um solche Naturkatastrophen zu bewältigen. Klimaforscher warnen seit Jahren davor, dass Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hagel in Zukunft häufiger auftreten werden. Um die Auswirkungen zu minimieren, sind Investitionen in bessere Entwässerungssysteme und Hochwasserschutzmaßnahmen unerlässlich. Die Stadtverwaltung von Nürnberg kündigte bereits an, die Vorfälle genau zu analysieren und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur zu prüfen.

Anwohner fordern schnelles Handeln

Die Anwohner von Zerzabelshof fordern nach dem jüngsten Unwetter schnelles und entschlossenes Handeln seitens der Stadtverwaltung. "Es muss etwas getan werden, damit sich solche Situationen nicht wiederholen", sagte Anwohner Andreas. Viele Einwohner sind besorgt, dass ähnliche Ereignisse in Zukunft noch häufiger und intensiver auftreten könnten, wenn keine geeigneten Präventivmaßnahmen ergriffen werden. Besonders die Nähe der betroffenen Gebiete zu Wohnhäusern und wichtigen Verkehrswegen macht den Handlungsbedarf deutlich.

Quelle: Infranken