Montag, 28 April 2025 12:14

Zusammenstöße bei Demonstrationen in Nürnberg

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Ausschreitungen bei Demonstrationen in Nürnberg am Jakobsplatz und Ludwigsplatz. Ausschreitungen bei Demonstrationen in Nürnberg am Jakobsplatz und Ludwigsplatz. pixabay/Foto illustrativ

Am Samstagnachmittag erlebte Nürnberg eine angespannte Lage. Mehrere Demonstrationen und Gegendemonstrationen führten zu Ausschreitungen und verletzten Beamten. Das neue Protestbündnis "Gemeinsam für Deutschland" stand im Mittelpunkt der Ereignisse.

Inhaltsverzeichnis:

Demonstration von Gemeinsam für Deutschland auf Jakobsplatz

Bis zu 400 Teilnehmer versammelten sich laut Polizeipräsidium Mittelfranken am 26. April 2025 auf dem Jakobsplatz in Nürnberg. Sie folgten dem Aufruf des Protestbündnisses "Gemeinsam für Deutschland", das sich für schärfere Grenzkontrollen und ein Ende der Hilfe für die Ukraine einsetzt. Zeitgleich organisierten sich zwei Gegendemonstrationen auf dem Ludwigsplatz, an denen etwa 700 Personen teilnahmen.

Zusätzlich startete eine weitere Gruppe mit etwa 600 Teilnehmern eine eigenständige Gegendemonstration. Die Polizei war mit starken Kräften vor Ort. Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnte zuvor, dass Extremisten versuchen könnten, die Proteste für ihre Ziele zu missbrauchen. Dadurch stieg die Anspannung zusätzlich.

Körperliche Übergriffe und verletzte Beamte

Während der Veranstaltungen kam es zu gezielten Angriffen auf Einsatzkräfte. Eine Gruppe von Gegendemonstranten attackierte laut Polizei gezielt Polizisten. Ein Demonstrant entriss einem Beamten den Einsatzstock und verletzte ihn. Die Polizei nahm einen 27-jährigen Tatverdächtigen fest. Gegen ihn wurde ein Haftantrag bei der Staatsanwaltschaft gestellt.

Zur Eindämmung der Gewalt mussten Beamte wiederholt unmittelbaren Zwang anwenden. Dazu gehörten der Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray. Insgesamt wurden acht Polizisten verletzt. Diese Zwischenfälle verschärften die ohnehin angespannte Stimmung auf den Straßen von Nürnberg.

Kritik am Polizeieinsatz von Bündnis Nazistopp

Das Nürnberger Bündnis Nazistopp äußerte in einer Mitteilung massive Kritik am Verhalten der Polizei. Nazistopp sprach von etwa 2.000 Gegendemonstranten und warf der Polizei einen unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt vor. Bemängelt wurden insbesondere zahlreiche Festnahmen, Personalienaufnahmen und der intensive Einsatz von Pfefferspray.

Laut Nazistopp habe es viele polizeiliche Maßnahmen ohne klar erkennbaren Grund gegeben. Die Organisation betrachtete das Vorgehen als klaren Verstoß gegen die Verhältnismäßigkeit. Die Polizei hingegen verteidigte ihr Vorgehen mit dem Hinweis auf Angriffe und Gewalttaten durch einige Demonstranten.

Weitere Zwischenfälle nach Ende der Kundgebungen

Auch nach Beendigung der Versammlungen kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den politischen Lagern. Dabei stellte die Polizei 23 Verdächtige. Gegen diese Personen wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt.

Insgesamt spiegelten die Ereignisse die wachsende gesellschaftliche Spannung wider. Der Samstag in Nürnberg endete mit zahlreichen Verletzten, Festnahmen und einem hohen Maß an Polizeieinsatz. Die Aufarbeitung der Vorfälle wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Quelle: inFranken, www.milekcorp.com/de