Montag, 07 Juli 2025 13:02

Bahnchaos nach Vandalismus bei Hirschaid

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Vandalismus bei Hirschaid legt Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg lahm. Vandalismus bei Hirschaid legt Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg lahm. pixabay/Foto illustrativ

Nach einem schweren Sabotageakt auf der Bahnstrecke zwischen Nürnberg und Bamberg herrschen chaotische Zustände im Regional- und Fernverkehr. Tausende Reisende sind betroffen. Ersatzbusse sind überfüllt, Verspätungen und Zugausfälle an der Tagesordnung.

Inhaltsverzeichnis:

Sperrung der Strecke zwischen Nürnberg und Bamberg

Am Montagmorgen, dem 7. Juli 2025, wurde die Bahnstrecke bei Hirschaid nach einem gravierenden Fall von Vandalismus vollständig gesperrt. Die Polizei ermittelt. Der Zugverkehr zwischen Nürnberg und Bamberg ist stark beeinträchtigt. Die Bahn hat einen Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet, dieser stößt jedoch schnell an seine Grenzen.

In Forchheim kam es ab etwa 7.40 Uhr zu massiven Menschenansammlungen. Reisende aus Nürnberg verließen in Scharen die Züge und eilten zum ZOB. Nur ein einziger SEV-Bus stand bereit. Wegen der Vorgabe, dass im Bus nur sitzende Fahrgäste befördert werden dürfen, mussten viele auf den nächsten Bus warten. Mehr als 60 Menschen mussten über eine Stunde lang im Regen ausharren.

Unfall auf A73 verschärft die Lage

Ein Unfall auf der Autobahn A73 führte zu weiteren Verzögerungen beim SEV. Bahnmitarbeiter kündigten zunächst einen zweiten Bus in 15 Minuten an, doch durch den Stau verzögerte sich dessen Ankunft erheblich. Inzwischen hatten sich wartende Fahrgäste aus drei Zügen am Busbahnhof versammelt.

Beim Eintreffen des nächsten Busses kam es zu Gedränge. Menschen drängten beim Einstieg, laute „Aua“-Rufe waren zu hören. Die Plätze reichten nicht aus. Obwohl das Stehen im Bus untersagt war, standen etliche Fahrgäste im Gang. Bahnangestellte forderten sie zum Ausstieg auf. Ein Mann weigerte sich jedoch, den Bus zu verlassen, setzte sich demonstrativ auf den Boden. Erst nach wiederholter Aufforderung und unter Androhung der Polizei verließ er das Fahrzeug.

Fernverkehr stark betroffen

Die Bahn rechnet mit Einschränkungen bis mindestens Donnerstag, 10. Juli 2025. Betroffen sind insbesondere Fernverbindungen durch Umleitungen und Ausfälle. Folgende Maßnahmen gelten derzeit:

  • ICE-Züge zwischen Nürnberg und Erfurt werden umgeleitet, die Verspätungen betragen rund 90 Minuten.
  • Halt in Erlangen und Bamberg entfällt für ICE-Züge.
  • Einzelne IC-Züge zwischen Nürnberg und Leipzig (über Jena) fallen vollständig aus.
  • IC-Züge zwischen Kassel-Wilhelmshöhe und Gera sind ebenfalls gestrichen.

Die Bahn empfiehlt alternative Routen:

  • Fahrgäste von und nach Erlangen sollen über Nürnberg und mit S-Bahnen bzw. Nahverkehrszügen reisen.
  • Reisende von und nach Bamberg nutzen am besten die Verbindung über Würzburg.

Geduld der Fahrgäste wird auf die Probe gestellt

Am Bamberger Hauptbahnhof warteten bereits bei Ankunft des SEV-Busses neue Gruppen Reisender. Sie wollten nach Forchheim, doch auch hier war die Lage angespannt. Die Buskapazitäten reichen nicht aus, um den Andrang zu bewältigen.

Die Bahn ruft Reisende zur Geduld auf und bittet darum, sich frühzeitig über aktuelle Fahrpläne und Änderungen zu informieren. Auf der betroffenen Strecke wird mit Ausfällen, Verspätungen und überfüllten Bussen gerechnet. Ein schnelles Ende der Störungen ist nicht in Sicht.

Quelle: INFRANKEN, www.24info-neti.com/de